Häufig gestellte Fragen

Die Verlässlichkeit variiert: Für Zeiträume mit direkten ILO-Daten sind die Werte relativ zuverlässig. Für viele Länder liegen jedoch nur wenige Messpunkte vor, zwischen denen modellbasierte Schätzungen stehen. Zukunftsprojektionen bilden längerfristige Trends ab, können aber keine kurzfristigen wirtschaftlichen Schwankungen berücksichtigen.
Wir planen jährliche Updates des Datensatzes.
Die für unseren Index zentrale Schwelle von 2,15 USD/Tag (neue „extreme poverty line“) wurde 2022 von der Weltbank eingeführt, um globale Armut besser abzubilden. Wer unterhalb dieser Grenze lebt, hat kaum Spielraum für Ernährung, Gesundheitsversorgung und Bildung. Aufgrund des massiven Bevölkerungswachstums, insbesondere in afrikanischen Niedrigeinkommensländern, die in den nächsten Jahren um Hunderte Millionen Menschen wachsen, ist die Entstehung von Jobs, die aus extremer Armut helfen, ein erster entscheidender Schritt für die Menschen. Im nächsten Schritt kann auf höhere Einkommen und bessere Arbeitsbedingungen gezielt werden. Mit dem Global Jobs Index wollen wir ein Schlaglicht auf diese Herausforderung legen. In Hocheinkommensländern wie Deutschland ist extreme Armut dank besser bezahlter Arbeit und sozialer Sicherungssysteme fast ausgeschlossen. Entsprechend würden die Daten für reiche Länder lediglich die Arbeitslosenzahlen dokumentieren.
Ja, Verwendungen mit anderen Daten sind sehr willkommen. Die Länder lassen sich einfach über die Identifikatoren „Ländercode“ oder „Ländername“ und das Jahr mit anderen Datensätzen kombinieren. Wenn Sie die Daten nutzen wollen, zitieren Sie bitte: "Heidland, T. and Wahnbaeck, T. (2025). Global Jobs Index, Dataset Release 1.0". Die Daten dürfen unter CC-BY 4.0 genutzt werden. Wir freuen uns, wenn Sie uns eine kurze E-Mail über die Verwendung senden.
Der Index hat einige methodische und konzeptionelle Einschränkungen. Für viele Länder liegen nur wenige tatsächliche Messpunkte (ground truth) vor, was zu einer starken Abhängigkeit von Modellschätzungen führt. Das bewusst einfach gehaltene Modell mit nur wenigen Variablen (BIP und Bevölkerungsentwicklung) bildet langfristige Trends ab, kann aber konjunkturelle Schwankungen oder kurzfristige Krisen nicht zuverlässig darstellen oder vorhersagen; es ist keine Wirtschaftsprognose.
Der Index zählt sowohl formelle als auch informelle Jobs. Natürlich heißt das nicht, dass wir informelle Beschäftigung formeller Beschäftigung vorziehen. Formelle Jobs sind meist sicherer und die damit typischerweise verbundene Sozialversicherung hat große Vorteile für die Beschäftigten. Viele Unternehmen entscheiden sich in Entwicklungs- und Schwellenländern jedoch, aufgrund von Bürokratie oder Steuerlasten informell zu bleiben. Diese Jobs nicht zu zählen, würde ein stark verzerrtes Bild der Arbeitsmarktlage abgeben.